Mittlerweile scheint es viele Arten von Meditation zu geben. Man hört von Achtsamkeits-Meditation, Sitz-Meditation, dynamischer und passiver Meditation. Meditation selbst ist die Erfahrung von tiefer Versenkung und purem Einheitsbewusstsein. In spirituellen Traditionen spricht man von ungestörter Verbundenheit mit einer höheren Kraft, Gott, dem Universum, der Quelle allen Seins.
Achtsamkeit hingegen ist einerseits das Ergebnis von regelmäßiger Meditation und andererseits ein Weg, um vom Autopilot-Modus – wo wir nach tiefsitzenden Mustern und Programmen „funktionieren“ – auf bewusstes Agieren zu wechseln.
SEIN vs. TUN – Während wir meditieren „tun“ wir nichts, sondern „sind“ einfach.
Je mehr du dich für Meditation öffnest und es praktizierst, desto einfacher wird es, selbst an nicht so ruhigen Orten die eigene Mitte wieder zu finden.
Ein Schritt, um sich auf Meditation einzulassen, wäre das LOSLÖSEN von Anhaftungen jeglicher Art. Du gehst einen Schritt zur Seite und wechselst von einer bewertenden Haltung zum Beobachter.
Meditation ist ein Seins-Zustand.
Yoga und Meditation
Im Yoga nach Patanjali gibt es 8 Glieder auf dem Weg zur Meisterung (Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi). Die Aufgabe dieses 8-gliedrigen Pfades besteht darin, das Leben in seiner Fülle in Anbindung an das Göttliche/die Quelle allen Seins (fern der Illusionen der dualen Welt) zu erfahren, indem man sich höheren Qualitäten des Verhaltens und der inneren Haltung gegenüber dem Leben verschreibt. Es geht um die Art und Weise wie wir denken, sprechen, handeln und über unser Verhalten reflektieren. Es ist eine spirituelle Praxis, wobei kein bestimmter Glaube von Voraussetzung ist und von jedem Menschen individuell praktiziert werden kann. Wie die Yamas (Umgang mit der Umwelt/soziales Verhalten) oder etwa die Niyamas (Umgang mit sich selbst), hat jedes einzelne Glied dieses Pfades seine Bedeutung im Bezug auf Reinigung von Körper und Geist, das kontinuierliche Erforschen/(Selbst)Studium der kosmischen Gesetze des Lebens, eine wahrhaftige/authentische/wohlwollende/zentrierte Lebensweise und darüberhinaus die Verbindung zu unserer Seele und der Weltenseele/Spirit. Die Körperübungen (Asanas) und Atemübungen (Pranayama) reinigen und balancieren die Energiezentren in unserem physischen, sowie unseren energetischen Körpern, was wiederum den Körper und Geist in einen harmonischen Zustand bringt. Die Übungen erzeugen, transportieren und speichern Prana (Energie) für einen gesunden, ausgeglichenen Zustand. Balance in unserem Energiehaushalt ist der Schlüssel, um sich Gesundheit und Wohlgefühl zu bewahren, oder um es wieder zu erlangen. Mit der Zeit lernt der Praktizierende Prana/Chi/Lebensenergie bewusst zu steuern.
Yoga hilft Körper, Geist und Seele wieder miteinander zu verbinden.Das Praktizieren von Yoga soll die Grundbasis dafür schaffen, leichter in einen meditativen Zustand zu fließen.
Meditation wird im Yoga Dhyana genannt und beschreibt die vorletzte Stufe des 8-gliedrigen Pfades. Es ist somit die Vorstufe zu Samadhi, was als Zustand der Ekstase, tiefster Versenkung und Einheitsbewusstsein gesehen werden kann. In Samadhi pulsiert durch jede Faser unseres Seins pure Glückseligkeit (ananda).
In der Meditation existiert kein Gedanke mehr. Es gibt kein Ego, kein Ich-Bewusstsein mehr. Es ist die Erfahrung von Freiheit (das Gefühl von Raum und Zeit verschwimmt immer mehr) und Vereinigung (kosmische Verbundenheit). Dieser Zustand kann nur sehr schwer in Worte gefasst werden, sondern nur durch den Übenden selbst erfahren werden. Osho, ein berühmter unkonventioneller spiritueller Rebell würde den Zustand dieser Vereinigung mit dem sexuellen Orgasmus vergleichen. Warum? Weil in diesem Zustand alles an Bedeutung verliert, weil du aufhörst zu denken. Du bist einfach und fließt mit den Energien und wirst zugleich eins mit ihnen.
Die zwei Stufen vor Meditation – Pratyahara (Zurückziehen der Sinne) und Dharana (Konzentration) – sollen den Einstieg in die Meditation ermöglichen. Bei Pratyahara ziehen wir also bewusst den Fokus von der Außenwelt ab und lenken ihn nach innen. Ungefähr so, als würde man den Lautstärkeregler langsam runterdrehen, während man innerlich voll und ganz wach bleibt. Nachdem du den Fokus nun nach innen gerichtet hast, gilt es diese kleine, feine Stimme im Inneren, zu erkennen, sich darauf einzustimmen und zuzuhören. Diese innere Stimme, ist unsere Intuition, unser Höheres Selbst, unsere inneres Leitsystem. Diese innere Führung wird uns auf den letzten beiden Stufen des 8-gliedrigen Pfades begleiten. Das einzige was uns davon abhalten kann ist – wie in östlichen Traditionen beschrieben – unser AFFENGEIST.
Der Affengeist ist diese ego-basierte Stimme in unserem Kopf, welche sehr bewertend und oft auch sehr negativ und beängstigend sein kann, weil sie auf einem 3D-Konstrukt beruht, das unsere Ängste sprechen lässt. Diese oft sehr laute und scheinbar omnipräsente Stimme ist eigentlich ein Teil unseres inneren Warnsystems, das uns auf potenzielle Gefahr aufmerksam machen soll, versucht gewinnt jedoch aufgrund von Programmierungen und Mustern meist die Oberhand. Schaffen wir es diesen Affengeist zu bändigen, können wir uns bewusster auf unsere Intuition einlassen und unserem „Bauchgefühl“ folgen. Unsere intuitive Stimme ist – im Gegensatz zum Ego – sehr sanft und leise. Sie unterscheidet und schätzt Situationen ein, ohne diese dualistisch zu beurteilen (gut/böse). Mit Hilfe unserer Intuition können wir unserem „Dao“ folgen – unserer ureigenen Bestimmung.
Wenn wir unserer Intuition, unserem Dao, folgen, treffen wir Entscheidungen, die dem höchsten Wohl aller dienen. Um uns mit unserer intuitiven Führung zu verbinden, müssen wir Raum für Stille schaffen und es unserem Körper ermöglichen, Anhaftungen und Spannungen loszulassen. Wir müssen sozusagen unser körperliches und geistiges Gefäß leeren und völlig präsent im Hier und Jetzt sein. Dadurch werden wir zu einem achtsamen und wachen Wesen, das aufnahmefähig für Inspirationen einer höheren Quelle des Bewusstseins werden kann.
Konzentration oder Dharana ist ein entscheidender Faktor, um sich tiefer in die Meditation zu versenken. Wenn man zwanghaft und mit Druck versucht seine Gedanken abzuschalten, reagiert der Körper mit Stress (flight-or-fight). Hier gilt es, einen ganz persönlichen Zugang zu finden. Für Anfänger hat es sich bewährt, sich Gedanken in Form von Wolken, die man einfach beobachtend vorüberziehen lässt, vorzustellen. Nimm Gedanken wahr und lass sie weiterziehen, aber halte sie nicht fest und spinne sie nicht weiter. Bewerte keinen dieser Gedanken. Schau sie an, lass sie sein, was sie sind. Gedanken – Geformte Wörter in unserem Gehirn. Gedanken alleine machen nichts. Wir machen etwas daraus, oder eben nicht. Erreicht dich ein Gedanke, der dich beunruhigt, entspanne dich ganz bewusst, lass dein Gehirn geschmeidig und leicht werden und sage dir selbst: „Genau jetzt und hier in diesem Moment sorge ich mich um mein höchstes Wohl. Nichts ist so wichtig, dass es mich unterbrechen kann. Die Welt dreht sich auch ohne mich weiter. Ich atme immer noch. Ich bin Frieden. Ich kann mich auch später noch um wichtige Dinge kümmern, aber jetzt in diesem Moment kümmere ich mich um mich selbst.“
Du kannst versuchen mit Affirmationen (Mantren) zu arbeiten, oder einen physischen Zugang wie Muskelrelaxation, Singen oder Tanzen anwenden, um dich auf die Meditation vorzubereiten. Muskelrelaxation in Verbindung mit Body-Scanning erleichtert es dir im Hier & Jetzt, in deinem Körper, anzukommen und dich zu erden (bei „Extrem-Denkern“ häuft sich Energie um den Kopf-Bereich, was zu Schwindel, unfokussiert Sein, Erschöpfung, Kopfschmerz und einem Gefühl des „Ungeerdet-Seins“ führt). Muskelrelaxation ist auch eine Art Mini-Wellness-Behandlung, die man jederzeit und jederorts durchführen kann, die entspannend und auch schmerzlindernd wirken kann.
Namaste
Bettina
Meditation and Yoga
Whenever there is a word describing some sort of meditation it is actually the approach or the outcome of meditation. For instance, when you say mindfulness meditation it would describe the outcome of meditation, when you call it sitting meditation it would be the approach to meditation.
Meditation itself is the pure state of being. It is the pure and uninterrupted connectedness to the higher self, to god, the universe, source, whatever term you use to describe the divine. In meditation we don’t „do“ something – we ARE. Everything we „do“ is to „BE“. And the more you practise just to be, the easier it is to practise meditation everywhere.
As one step into meditation would be detachment, to disconnect from the daily issues, there couldn’t be an approach to describe meditation, as in fact the approach is an attachment. You are attached to a specific way of doing things, therefor it is not meditation, BUT the steps towards it.
Meditation is a state of being rather than a state of doing.
Yoga and Meditation
In yoga, there are the 8 limbs (yama, niyama, asana, pranayama, pratyahara, dharana, dhyana, samadhi). The purpose of these 8 limbs is to enrich your life by dedicating yourself to higher qualities of attitude and approach on life. It is the way you think, act, speak and reflect on life and how you practice and live your spirituality (which for me is the most authentic way to express you true nature, the essence that you originally are). Like the yamas (golden rules of do’s and don’ts) or niyamas (dedication and disciplin on the spiritual path) every step of the limb has it’s own meaning and significance to purify your bodies (physical as well as non-physical) and enhance your connection to spirit. We dedicate ourself to higher standards of living and compassion, therefor we follow our own practice and study ourself and the cosmic laws in order to live a benevolent, rich, fullfilling life and share it with the world. The asanas and pranayama purifies and clears your energy centers and bodies (physical and energy), which brings harmony and balance to the body and mind. It also helps to create, transport and store prana (energy) for a healthy energy balance in and around your body. It’s crucial to have the energies in our bodies balanced in order to maintain or regain health and wellbeing.
Yoga helps to connect the body, mind and soul
Practicing yoga offers you the chance to float easily into a meditative state
Meditation, also called dhyana, is the seventh limb and the last step before you merge with the universal source of all. This merging is called samadhi and described a state of ecstasy or bliss. It’s a union that can’t rarely be described in words, but experienced by the practinioner. Osho, a well known spiritual teacher, would say that a sexual orgasm is what comes closest to the feeling of ecstasy in meditation. Why? Simply because it is a state of being where nothing else matters, where you stop thinking. Where you just be and experience the energy flowing through you and become on with it.
The two limbs before meditation are pratyahara and dharana. That would be our approach to meditation. Pratyahara means the withdrawal of the senses. You draw the attention from the outside to the inside. It’s like slowly turning off the speaker of your radio, while still being fully present and aware. So as our focus is now turned on the inside, the next step would be to find the one tune within that can only be tuned in, turned on and heard by you. It’s your inner voice, intuition, higher self, higher guidance. This inner voice will guide us on the last steps of our 8-limb-path. In order to tune in to this delicate divine voice within you, you will have to turn off what in eastern traditions (such as yoga) is called the monkey mind.
It’s our ego driven inside voice that is very judgemental and often negativ and frightening, because the ego is a 3D-construction of our fears speaking. It is a very loud and somehow an omnipresent voice that always wants to convince you of something, because it fears it’s death. To silence the monkey mind and tune into your inner voice would mean that you more follow your intuition or „gut-feeling“. Intuition is very soft and rather descerning than judgemental. It helps you to find your way to wellbeing, harmony and love. It helps you to follow your divine plan or dao.
To follow your intuition or dao, everything we do is always for the highest good of all. So to hear this soft voice of inner guidance system we have to create space for silence and enable our body to release any attachment and tension. We have to empty our vessel, our mind and be fully present and aware to be filled with inspiration from a higher source of consciousness.
Concentration or dharana is a very delicate process, because we can’t just shut off, otherwise the body could show a reaction similar to fight or flight, because pressuring the mind to not think while it’s used to do so, is a form of stress. So here you will have to find your approach. You could start with feeling the thoughts like clouds softly passing by. Look at your thoughts, let them be there, but DO NOT JUDGE them. Let them be what they are – just words formed in your brain. When there is something that bothers you soften yourself, smooth your mind by telling yourself:
„Right here at that very moment I’m taking care of my highest good and nothing is that important to interrupt me. The world will keep spinning around without me. I’m still breathing. I am at peace. I can handle whatever is important later on, but at that very moment the most important thing in the world is to care for myself. Refresh every cell of my body and nourish my soul.“
You can work with affirmations, or with a more physical approach like muscle relaxation, dancing before you sit or lay down. Singing/chanting/humming is also a wonderful tool to ground for meditation. Muscle relaxation in combination with body scanning gives you the chance to fully ground yourself and arrive at your body in the present moment as well as balancing the energies out (in case of overthinking there’s a lot of energy around your head which can make you feel dizzy, exhausted, unfocused, headaches, wobbly etc). Muscle relaxation is also a mini wellness treatment that you can do anywhere in order to distress and decrease pain in the body.
Namaste
Bettina