Vielleicht hast du den Begriff „Kundalini“ schon mal gehört. Er kommt aus dem Sanskrit (Indien) und bedeutet „Schlangenkraft“. Hierbei handelt es sich um die Urkraft, die Urenergie, die als zusammengerollte Schlange am Ende der Wirbelsäule im Wurzelchakra ruhend dargestellt wird.
Durch eine Aktivierung entrollt sich diese „Schlangenkraft“ und steigt durch den Hauptenergiekanal – die Sushumna – und die Chakren (Energiezentren) nach oben und erreicht im besten Fall den Scheitel, wodurch es zu Erleuchtung, Einheitserfahrung, Ekstase und Glückseligkeit kommen kann. Unsere Chakren spielen bei der Erweckung dieser Urkraft eine wesentliche Rolle, denn wenn eines der Energiezentren blockiert ist, kann die Kundalini nicht frei nach oben fließen und es kann unter Umständen zu sehr unangenehmen Zuständen kommen.
Es gibt unzählige Geschichten über die Kundalini-Erfahrungen, Vor- und Nachteile und die spirituelle Bedeutung für den Einzelnen. Ein Kundalini-Erwachen geschieht nicht nur bei spirituellen Menschen, oder Yogis, sondern kann auch spontan passieren. Letzteres kommt vielleicht nicht so häufig vor, kann aber ohne das nötige Wissen auch nicht zugeordnet werden. Obwohl ein solches Kundalini-Erwachen oder -Aufsteigen mit physischen Erlebnissen einhergeht, ist es ein energetisches Phänomen.
Da die Kundalini-Energie extrem intensive und kraftvolle Eigenschaften besitzt, lohnt es sich, sich auf eine Aktivierung gut vorzubereiten. Da jedes Chakra mit bestimmten Themen zusammenhängt, sollte man sich jedem Chakra einzeln widmen, um die damit verbunden Energien zu reinigen und zu transformieren und sich so auf das Emporsteigen der Kundalini vorzubereiten. Vor allem das Arbeiten am Herzchakra ist von großer Bedeutung, da es uns von der Angst in die Liebe bringt. So können Stress, Traurigkeit, Sorge, Depression, Verkrampfungen, Verstimmungen und innere Widerstände er-löst werden und wir kommen mehr ins Fließen und Genießen des Lebens. Natürlich haben alle Chakren ihre Wichtigkeit und spielen in unser aller Leben eine wirksame Rolle. Nicht zuletzt bei der Erhaltung unseres physischen, psychischen, mentalen und spirituellen Wohlergehens.
Warum die Schlange wecken?
Der Grund, warum sich Menschen überhaupt auf diese Reise begeben ist, dass durch das Erwecken der Kundalini immense Energien freigesetzt werden. Bedeutende Errungenschaften – sei es in der Wissenschaft, der Kunst, der Medizin etc. – wurden häufig (oder immer?) in einem Zustand des Einheitsbewusstseins, der Ekstase und der Angebundenheit an eine „höhere Kraft“ erreicht. Man kann dazu viele Geschichten nachlesen. Ein Kundalini-Erwachen kann zu Zuständen wie höchster Glückseligkeit, Ekstase und allumfassender Liebe für die gesamte Schöpfung führen. Ein Zustand des puren Seins, ohne die Schattierungen des Egos mit all seinen Anhaftungen und negativen Einflüssen. Bei vollständiger Aktivierung/Erweckung kann es zu meta-physischen Wahrnehmungen, Heilungen, bewusster Energielenkung und einem völlig veränderten Lebensgefühl in Harmonie, Kraft und purer Liebe kommen. Eine Beschreibung solcher Zustände oder Gefühle geht weit über den irdischen Wortschatz hinaus und muss erfahren werden, um sich dessen völlig bewusst und gewahr zu werden. Meist halten solche Zustände nur kurz an, können aber mit konsequenter Praxis „ausgedehnt“ werden.
Symptome einer Kundalini-Erfahrung an?
Natürlich variiert das Wahrnehmen einer solchen Aktivierung von Individuum zu Indiviuum. Doch Gefühle von extremer Hitze, Kälte, Schüttelfrost, Zucken im Körper, Kribbeln, Schwindel und Ähnliches, scheinen Erfahrungsberichten zufolge die häufigsten Reaktionen zu sein.
Viele Menschen die ernsthaft Yoga praktizieren (d.h. auf ganzheitlicher Basis) haben dort und da kleine Kundalini-Erfahrungen. Es ereignen sich wie bei einem Vulkan mal größere und mal kleinere Eruptionen und sind in der Art und Weise, wie sie sich auswirken, verschieden.
Wie wird diese Kraft freigesetzt?
Es gibt viele Praktiken, die sich ganz speziell der Erweckung und Aktivierung der Kundalini widmen. Bei Kundalini-Yoga (dynamische Asanas in Verbindung mit der Atmung) zB. ist der Name Programm, es gibt jedoch sehr viele unterschiedliche Richtungen innerhalb des Kundalini-Yoga. Sogennante Kriyas (verschiedenste Reinigungstechniken) dienen zur Unterstützung der Kundalini auf dem Weg nach oben. Allgemein kann man sagen, dass eine abgerundete Praxis aus anstrengenderen, dynamischen Übungen, Pranayama (Atemtechniken), Meditation und dem Erlernen der bewussten Energielenkung, eine fördernde Wirkung auf die Kundalini hat.
Fazit:
Zusammengefasst kann man sagen, dass Kundalini die Kraft hinter dem „Genie“ in jedem von uns ist. Sie ist das Bindeglied zwischen unserer physischen und unserer nicht-physischen Existenz. In uns schlummert eine Kraft, die größer ist, als wir es uns ausmalen können, die dazu im Stande ist, jeden von uns ein geniales, ekstatisches Leben zu ermöglichen. Die Schlangenkraft in uns beherbergt ein unglaubliches Potenzial an Kreativität, Freude, Talenten, Ideen, Heileigenschaften und Stärke, die nur darauf wartet langsam von uns entfesselt zu werden.
Persönliches Fazit:
Als ich damals bewusst meine Reise als kleine Yogini begann, wusste ich (zumindest bewusst) nichts über all das. Mich interessierte nichts daran im Speziellen, bis ich ein zwei Bücher über Yoga und Kriyas gelesen habe. Dann wurde ich neugierig und dennoch hatte ich absolut keine Erwartung, sondern war einfach nur neugierig und sehr aufgeschlossen. Da ich mich vorher schon mit Heilung und Energetik befasste, konnte ich alles, was mir auf meinem Weg so untergekommen ist, gut einordnen. Mit vielen Ups und Downs muss ich sagen, dass diese Reise eine immense Bereicherung für mein Leben war und ist. Darüberhinaus bin ich gespannt, wo mich diese Reise noch hinführen wird. Es bleibt also spannend 😉
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xBettinax
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