Movement Practice – Der Ursprung von Bewegung

Im Laufe der Zeit wurde der Mensch mehr und mehr darauf konditioniert, seinen „Denk-Muskel“  zu trainieren. Oft muss man dabei auch noch sitzen, oder andere einseitige Haltungen einnehmen. Doch ursprünglich ist der Mensch dafür gemacht zu laufen, zu kriechen, zu rollen, zu hocken, zu springen und – von Bäumen zu hängen.

Durch die exzessive „Kopfleistung“ und das eingeschränkte Bewegungsspektrum kommt es im Körper zu Stress-Reaktionen. Vielleicht habt ihr schon einmal von „Fight or Flight“ gehört. In Gefahrensituationen (=Stress-Situation) kommt es im Körper zur vermehrten Ausschüttung von Adrenalin, ein „Stresshormon“. Adrenalin ist in vielerlei Hinsicht ein überlebenswichtiges Hormon, das uns in gefährlichen Situationen, wo schnelles Handeln gefragt ist, das Leben retten kann, weil es die Herzrate und die Atemfrequenz erhöht, sowie mehr Kraft als im Ruhezustand mobilisiert. Wird jedoch zuviel davon ausgeschüttet, bzw. wird es nicht abgebaut durch zB. körperliche Betätigung, kann es für den Körper schwer wiegende Folgen haben wie zB. die Nebennieren erschöpfen. Dies kann zu einer chronischen Erschöpfung führen und schießt viele Menschen ins Burn-OUT.

Trainieren wie in der Steinzeit…

In der Steinzeit benutzte der Mensch Arme und Beine, um sich fortzubewegen. Das Gewicht wurde von Armen UND Beinen getragen, der Rumpf gebeugt, gestreckt, gedreht und zur Seite geneigt. Fitness und Beweglichkeit waren Überlebensgarant. Heute, im Gegensatz zu damals, bewegt sich der Mensch sehr viel weniger bis kaum. Viel häufiger werden die Hände (Finger) eingesetzt – einer der Hauptfaktoren für Probleme im Bereich Schultern-Nacken-Kopf. Entsteht in einem Bereich des Körpers eine Blockade, wirkt sich das jedoch unweigerlich auf den restlichen Körper aus. Auch der Rücken leidet massiv unter den einseitigen Haltungen und die feine Muskulatur entlang der Wirbelsäule verkümmert stark, was wiederum Haltungsschäden weiterhin begünstigt. Es ist unschwer zu erkennen, dass der Körper auf ein ausgewogenes Bewegungs-Spektrum angewiesen ist, um (zurück) in eine gesunde Balance zu kommen.

Schon bei Babies und Kleinkindern kann man erkennen, welche Grundbewegungsarten für Kraft, Mobilität, Stabilität und Ausdauer unerlässlich sind. Bis ein Kind stehen kann werden unzählig viele Squats (Kniebeugen) gemacht, es wird gekrabbelt was das Zeug hält, sich vom Boden weggedrückt, gerollt, gebeugt, gedreht und – niemals aufgegeben.

Genau nach diesen Prinzipien orientiert sich Movement Practice. Auch im Hobby- und Profisport kommt Movement Practice (wieder) mehr und mehr zum Einsatz. Mittlerweile erkennen auch die Profi-Sportler, dass Gewichte heben alleine nicht alles ist, um wirklich erfolgreich zu sein und dabei auch noch gesund und geschmeidig zu bleiben.

Wer im Studio trainiert, sollte unbedingt zusätzlich eine „freie Bewegungspraxis“ in den Trainingsplan integrieren, weil das Trainieren an Studiogeräten meist nur einen eingeschränkten Bewegungs-Radius zulässt.

Ich nehme als Basis meines Bewegungs-Trainings (Natural Movement Pracitce) die ursprünglichen Bewegungsmöglichkeiten des menschlichen Körpers und kombiniere sie kreativ und individuell mit anderen Elementen aus Yoga, Pilates, Tanz oder Martial Arts. Diese Art der „Fusion“ soll es jedem Menschen ermöglichen, Schritt für Schritt zurück zu einem gesunden Körper zu kommen und auch mental, psychisch und energetisch stark und fokussiert zu bleiben. Verschiedene Bewegungen werden nach einiger Zeit zu einem Flow verbunden, um einerseits die Geschmeidigkeit in den Bewegungen zu verbessern (Mobilität, Flexibilität) und andererseits um der Kreativität freien Lauf zu lassen.

Neben dem körperlichen Aspekt des Trainings, verwende ich auch Techniken, die auf den Geist einen positiven Einfluss haben und das bioelektrische Feld wieder in Harmonie bringen. Dies wird unterstützt durch Achtsamkeitsübungen, Visualisations- und Meditationstechniken. Das Resultat ist ein rundum greifendes Wohlgefühl, das sich auch auf alle anderen Lebensbereiche ausbreiten kann.

Back to the roots…

Der moderne Begriff für ein Training, das sich hauptsächlich an den grundlegenden Bewegungsmöglichkeiten des menschlichen Körpers orientiert (kriechen, rollen, hocken, stehen, rennen, gehen, springen, hängen), wird oft als „Primal Moves“ (Ur-Bewegungen, grundlegende Bewegungen), „Animal Moves“ (hier werden Bewegungsabläufe von Tieren imitiert), oder einfach „Movement Practice“ (Bewegungs-Training) beschrieben. Im Gegensatz zum „Functional Training“ werden hier keine Gewichte/Kleingeräte eingesetzt, sondern ausschließlich mit dem eigenen Körpergewicht trainiert (mit Ausnahme von Reckstangen, um Bäume zu imitieren).

Bekommt der Körper nicht ausreichend Bewegung, ist es wie bei einem Auto, das lange nur in der Garage steht. Die Batterie ist leer, der Motor stottert und man kommt nur mit Starthilfe wieder in Gang.

Es ist oft sehr mühsam, erst anzufangen, wenn die Batterie schon leer ist, aber es ist definitiv nie zu spät und zahlt sich aus!

Der Körper ist darauf angewiesen, dass du im Zündstoff – in Form von Bewegung und gesunder Ernährung – gibst.

Wie du nun ja schon weißt,  brauchst du dazu weder teure Geräte, noch musst du ein Profi sein. Wo auch immer du dich befindest, egal wie „unfit“ du dich auch fühlen magst  – wenn du dich an den für den Menschen natürlichen Bewegungen orientierst, wirst du schnell merken, dass sich etwas ändert.

Trainierst du selbst schon einige Zeit und möchtest deinen Trainings-Horizont, sowie deine Skills erweitern, dann könnte „Movement Practice“ genau das Richtige für dich sein!

Was, wie, wann, wo – Ein offener Brief an absolute Beginner, Wiedereinsteiger und Sportmuffel?

„Ich hab’ so wenig Zeit.“, „Ich bin so unmotiviert.“, „Ich kann das nicht alleine.“

Solche Sätze höre ich als Personal Trainerin sehr oft. Ich kann verstehen, dass es Phasen im Leben gibt, wo es einem schwer fällt, sich zum Sport etc. aufzuraffen. Aus Erfahrung kann ich sagen, diese Phasen gehören zum Leben dazu. Und zwar aus einem Grund: Wenn du dich erst mal dazu motiviert hast, neu zu starten, es richtig anzugehen (egal welche Ziele du im Leben verfolgst) – dann wirst du über deine eigene Grenze hinausgehen und komplett NEUE HÖHEN erreichen! Wie ein Phönix aus der Asche wirst du das Alte hinter dir lassen und etwas Neues aufbauen. Ganz egal in welchem Bereich du etwas verändern möchtest, ein gesunder Körper und Freude am Sein sind die Basis dafür. Vergiss nie: Ein starker (gesunder) Geist wohnt in einem starken (gesunden) Körper – und umgekehrt!

Das Schöne am Movement Training ist, dass du nicht stundenlang trainieren musst, um deine Ziele zu erreichen. Was du brauchst ist EFFIZIENZ.

Was bedeutet also Effizienz in Verbindung mit Bewegung?

Nimm dir einfach mal 30 Minuten. In dieser Zeitspanne konzentrierst du dich auf nichts (Handy aus, Fernseher aus, am Anfang am besten auch mal ohne Musik), außer deinen Körper. Nimm Kontakt zu jeder Faser deines Seins auf. Komme an. Spüre rein. SEI PRÄSENT! Hier und Jetzt. Alles herum mal vergessen –> Die Welt dreht sich auch mal ohne dich weiter. Am Anfang empfehle ich immer einen „sanften Einstieg“, das heißt Übungen zur Entspannung, für gesteigerte Wahrnehmung und eine optimale Ausführung der Bewegungen. Bist du bereit für Action kann’s auch schon losgehen.

Am besten wählt man die Übungen so, dass man in kurzer Zeit alle Muskelgruppen erreicht. Es geht dabei nicht um ein auspowern, sondern darum, bei jeder Bewegung weiterhin ganz im Körper präsent zu bleiben. Fokussiere dich auf jede Faser deines Seins und führe die Bewegungen mit Achtsamkeit aus. Extrem hilfreich sind dazu bestimmte Atem-Techniken und Energie-Verschlüsse zu praktizieren (Pranayama und Bandhas –> kommt u.a. aus dem Yoga). Diese Kombination steigert die Energie (Prana, Chi), verteilt und speichert sie auch im Körper. Shaolin-Mönche setzen solche Techniken für ihre Praxis ein.

Natürlich profitiert der Körper sehr davon draußen in der Natur zu trainieren. Da das leider nicht immer geht, kannst du jederzeit und überall Übungen durchführen. Angepasst an die Räumlichkeit/Platz wählst du deine Übungen. Du brauchst definitiv nicht die Größe eines Turnsaals, um ausgewogen zu trainieren. Oft reicht genau eine Yoga-Matten-Fläche. Außerdem kannst du jederzeit Übungen beim Laufen, Walken, Wandern mühelos einbauen. Wenn du eine unverfrorene Natur wie ich bist, kannst du auch zum nächsten Einkauf im Ausfall-Schritt gehen, oder in der Warteschlange mal eben den Baum üben. Why not?!

Wie du siehst, sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Mein Leitspruch dazu:

Grenzen entstehen im Kopf – Freiheit beginnt auch dort!

Du wirst schnell merken, dass

… sich dein Körper und Geist verändert.

… sich dein Körper zurück in eine gesunde Balance bewegt.

… sich deine Mobilität, Kraft und Ausdauer steigern.

… sich deine Laune drastisch steigert.

… du wieder mehr Lust auf Bewegung hast.

… du mehr Energie für deine Projekte hast.

… du mehr Liebe zum Leben und mehr Lebensfreude empfindest.

… du dich energetisch ausgeglichener fühlst.

… du mehr Motivation für Lebensveränderungen verspürst.

… du nicht mehr so kopflastig bist.

… du weniger Lust auf ungesunde Nahrung und Substanzen verspürst.

… du manchmal Bäume ausreißen könntest.

… du oft gar nicht mehr weißt, wohin mit deiner guten Laune.

… du öfters mal einfach jemanden umarmen möchtest.

… sich dein Mitgefühl steigert.

… du dich nicht länger als Opfer deiner Umstände siehst.

… dein Körper sich in eine Richtung verändert, die dir gefällt.

…. du erfolgreicher bist.

…. sich alles mehr und mehr zum Guten wendet.

Im Video könnt ihr mal eine Idee von solch einem Training bekommen. Keep inspired, keep moving!

Peace & Namaste

Bettina

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